Informationsabend der OMAS GEGEN RECHTS Wetterau in Butzbach

Gründung der OMAS GEGEN RECHTS Butzbach

Am Freitag, 20. September 2024, fand im Ratssaal der Stadt Butzbach ein Informationsabend der OMAS GEGEN RECHTS statt. Ziel des Abends war es, in Butzbach eine eigenständige Gruppe der OMAS zu initiieren, um besser die ländlichen Bereiche mit den Gedanken und Zielen der OMAS GEGEN RECHTS vertraut machen zu können.

Bürgermeister Merle eröffnete mit einer kurzen Ansprache die Veranstaltung. Als erster teilte William Thum, Pfarrer im Ruhestand und ehemaliger Sprecher des Butzbacher Bündnisses seine Gedanken zur derzeitigen gesellschaftlichen Lage und der Notwendigkeit der OMAS-Bewegung mit. Wichtig war ihm zu bemerken, dass gemäß gesetzlicher Definition auch er eine Person mit Migrationshintergrund sei: es reicht für diese Definition, dass ein Elternteil ausländischer Herkunft ist. Und obwohl ein weißer Mann, sah er sich Rassismus ausgesetzt, nur weil seine Haut im Sommer schnell bräunte.

Danach sprach Dina Kunze, wie sie auf den Gedanken kam, in Butzbach eine OMAS-Gruppe zu gründen: Herr Merle war durch eine Rede in der Butzbacher Partnerstadt in Italien der Ideen-Geber. Er sagte nämlich, dass er seinen Enkeln nicht erzählen möchte, dass es ein Europa ohne Grenzen gab; und diese Rede hielt er vor drei Jahren. Frau Kunze bedankte sich für diesen Anstoß mit einem OMA-Button für die Gattin und einem Button „OPAS auch“ für Herrn Merle. Frau Kunze bedachte auch ihren Enkel mit einem entsprechenden Button. Dann erteilte sie OMA Regina Steffan aus Bad Vilbel das Wort.

Diese berichtete von der Entstehung der OMAS, wie sich die Bewegung entwickelte und warum es „GEGEN RECHTS“ heißt. Sie erläuterte die Grundsätze der OMAS und dass die Bewegung überparteilich, aber parteiisch sei – Verteidigung der gelebten Demokratie mit friedlichen Mitteln und Überzeugungskraft. Des Weiteren zeigte sie die Urkunde des Aachener Friedenspreises, den die OMAS aufgrund ihres Engagements erhielten. Ausdrücklich erwähnte sie die Ablehnung und auch den Hass, der den OMAS entgegenschlägt, die Missachtung der Würde des anderen, der dadurch zum Ausdruck kommt, ganz besonders seit der Veröffentlichung der Correctiv-Recherchen. Die OMAS-Bewegung wird häufig als größte Frauenbewegung gepriesen. Herr Thum hatte recherchiert und festgestellt, dass die Landfrauen mit fast einer halben Million Mitglieder weitaus größer sei. OMA Regina erwiderte dazu, dass die Bewegung der Landfrauen erheblich älter sei als die der OMAS…. Und dass beide Bewegungen sämtliche Spektren des politischen Lebens beinhalten.

Demokratie bedeutet Arbeit, Engagement, um sie mit Leben zu füllen und zu bewahren. Die Feinarbeit erläuterte dann Marie von den Gießener OMAS, an die der Staffelstab der Reden weitergegeben wurde. Sie berichtete von den vielen Demonstrationen, Info-Ständen und Aktionen gegen die AfD und zeichnete ein friedlich-kämpferisches Bild der OMAS.

Damit war der große Rede-Reigen abgeschlossen, es konnten Fragen gestellt und Anmerkungen gemacht werden. Die meisten der ca. 25 Besucherinnen und Besucher hatten interessiert zugehört, doch viele Fragen wurden nicht gestellt. Jedoch wurde die Einstellung der OMAS zu Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit angesichts der tobenden Kriege und auch der Stellungnahme der OMAS dazu hinterfragt. OMA Regina und OMA Marie verwiesen auf die Heterogenität der Bewegung, dass jede einzelne an Demonstrationen teilnehmen könne, die ihrer Überzeugung entspreche, jedoch ohne OMA-Insignien, denn es gäbe keine Stellungnahmen zu den Kriegen.

Für Dina Kunze gab es zum Ende der Veranstaltung hin noch zwei Überraschungen. Von den Wetterauer OMAS erhielt sie einen Teppichklopfer mit OMA-Schild, um „symbolisch verstaubte Gedanken aus den Köpfen zu klopfen“, wie Regina Steffan lächelnd sagte. Bürgermeister Merle überreichte Frau Kunze ein Mikrofon mit eingebautem Lautsprecher, worüber sie sich sichtlich freute und es auch gleich ausprobierte.

In der Hoffnung, dass sich in Butzbach bald eine Gruppe OMAS zusammenfindet (Email-Adressen wurden ausgetauscht), war die Informationsveranstaltung nach einer guten Stunde, die sehr intensiv war, beendet.