„Das Leben ist nicht schwarz-weiß“- Veranstaltung am 17.03.2025 in der evangelischen Kirchengemeinde Bad Vilbel-Gronau

Der Einsatz für unsere Demokratie, für Freiheit und Vielfalt zählt bekanntermaßen zu den politischen Genen der Omas gegen Rechts. So war es auch nicht verwunderlich, dass wir- die Omas gegen Rechts Wetterau- an einer Veranstaltung teilnahmen, die es im besten Sinne „in sich“ hatte:

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus hatten die  evangelischen Kirchengemeinden Gronau und Niederdorfelden zu einem Workshop eingeladen, der vertiefend in das Thema Rassismus einführte. Im Anschluß daran fand in der Kirche Gronau eine Konzertlesung mit Sarah Vecera (Autorin, Podcasterin und Theologin), Judy Bailey (Singer-Songwriterin, Autorin) und Patrick Depuhl (Musiker, Autor) statt.

Der Workshop unter der Leitung von Thea Hummel und Julian Elf (Vereinigte Evangelische Mission Wuppertal) hatte nicht nur umfassende Informationen zum Thema Rassismus zu bieten, er hatte auch eine antirassistische Bewusstseinsbildung zum Ziel. In Form von Gruppengesprächen, Erfahrungsberichten der Teilnehmer*innen und gemeinsamen Aktionen wurde der Workshop auf sehr lebendige, authentische und dynamische Art gestaltet. Das fundierte Wissen von Thea Hummel und Julian Elf zum Rassismus, seiner Historie und seinen vielfältigen Erscheinungsformen im Lebensalltag wurde für uns zur echten Bereicherung. Zum Schluss wurde uns dann eine Art von To-Do-Liste vorgestellt als Ratgeber für den alltäglichen, wertschätzenden  Umgang mit People of Colour (POC).

Mit einem echten Highlight ging es dann in der Gronauer Kirche weiter: Sarah Vecera und ihre bereits genannten Co-Akteure (siehe oben) legten auf ihrer Deutschland-Tournee in Gronau einen Zwischen-Stopp ein. Unter dem Motto „Das Leben ist nicht schwarz-weiß“ gingen die drei auf sehr unterhaltsame Weise der Frage nach, wie Rassismus ihren Lebensalltag beeinflusst und welche Wurzeln dieser Rassismus auch in der Kirche hat. Sie waren dazu um einen Küchentisch versammelt, wodurch eine familiäre Atmosphäre entstand, die uns sofort in das Geschehen einbezog. Dabei begrüßte Sarah Vecera die anwesenden Omas gegen Rechts mit besonderer Freude, mit Beifall unterstützt von Judy Bailey und Patrick Depuhl.  Sarah Vecera las unter der mitreißenden musikalischen Begleitung von Judy und Patrick aus ihrem Buch „Wie ist Jesus weiß geworden?“ vor, Judy Bailey und Patrick Depuhl rezitierten aus ihrem gemeinsamen Buch „Das Leben ist nicht schwarz-weiß“. Alle drei ergänzten mit persönlichen Erfahrungs- und Lebensberichten ihre Lesungen. Pfarrer*in Tovja Heymann trug dann noch als Co-Autor*in einen persönlichen Beitrag aus dem Buch „Gemeinsam anders“ vor. Dieses von Sarah Vecera und zahlreichen Co-Autor*innen verfasste Buch beschäftigt sich mit Menschen, die auf die eine oder andere Weise aus der- vermeintlichen- Norm fallen und dadurch diskriminiert werden.

Toyja Heymann schildert in dem Buch ihre/seine persönliche Haltung und die Erlebnisse als ein intersexueller/transidenter Mensch. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde klar, warum der Küchentisch direkt vor dem Altar und unter dem Kreuz platziert worden war: Jesus akzeptiert und liebt alle Menschen in ihrer persönlichen Eigenart, er kennt keinen Rassismus und keine Diskriminierung- ein hoffnungsfroher Horizont, der auch musikalisch eindrucksvoll vermittelt wurde. Zum Abschluss ließen die drei am Küchentisch mit ihrer Musik die Stimmung in der Kirche durch die Decke gehen…