Auschwitz und die Generation Z

Am 27.01.2025 nahmen wir auf Einladung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Bad Nauheim an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz teil.
Die 1. Vorsitzende des Vereins, Frau Britta Weber, begrüßte die äußerst zahlreich erschienen Gäste, darunter Vertreter der Stadt Bad Nauheim, der jüdischen Gemeinde sowie Mitglieder verschiedenster Organisationen und des Bündnisses "Demokratie schützen Bad Nauheim". Frau Weber ging in ihrer Ansprache eindringlich auf die aktuelle Situation für Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland ein. Man spüre einen wachsenden Antisemitismus und viele trauten sich nicht mehr, sich öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen, gerade auch Studenten an Universitäten oder jüdische Künstler berichten davon. Sie habe den Eindruck, man habe aus der Geschichte nichts gelernt, zumal es auch immer mehr junge Menschen gebe, denen der Holocaust kein Begriff mehr sei.
Umso positiver und Hoffnung gebend sei deshalb das Projekt "Auschwitz und wir", in dem 54 Abiturienten der Ernst-Ludwig-Schule eine beeindruckende Ausstellung erarbeitet haben, die noch am selben Abend eröffnet werde.
Es folgte ein Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Bad Nauheim, Klaus Kreß, der auch noch einmal eindrücklich an die Gräueltaten von Auschwitz erinnerte.

Sehr bewegend war die Rede von Herrn Manfred de Vries, 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Er schilderte die Schicksale seiner Eltern und weiterer Familienmitglieder im Holocaust, erzählte von seinem Vater, der das KZ Auschwitz überlebte, seiner Mutter, die das KZ Stutthof überlebte, aber auch von vielen, die in dieser Zeit den Tod fanden.
Es folgte eine kurze Ansprache des Schulleiters der Ernst Ludwig-Schule, Herrn Dr. Metzger, der dann noch Herrn Pizzaro auf die Bühne bat, Lehrer und Projektleiter der o.g. Ausstellung. Herr Pizzaro präsentierte in einem kurzen Video die Entstehung und den Werdegang der Ausstellung.

Im Anschluß daran bestand für alle Gäste die Möglichkeit, mit einem bereitgestellten Bus nach Steinfurth zu fahren und der Eröffnung der Ausstellung beizuwohnen.
Dort wurden wir schon von den Schülern erwartet, die uns durch die Ausstellung begleiteten und gerne auch Fragen beantworteten.
Besonders herzlich fiel das Grußwort von Herrn Neidhard Dahlen (Auschwitz Komitee Deutschland) aus. Als Berater begleitete und beriet er die Jugendlichen in den vielen Stunden, in denen die Ausstellung entstand. Begleitet wurde er von einem Musiker, der als Kind das KZ Auschwitz überlebte und der für uns auf der Trompete das Lagerlied der deutschen Lagerhäftlinge spielte, ein Gänsehaut-Moment für uns alle.

Mit guten Gesprächen und sehr intensiven Eindrücken endete dieser Abend.
Wir empfehlen Ihnen/Euch allen den Besuch dieser bemerkenswerten Einstellung. Ort und Öffnungszeiten sind dem Link http://auschwitz-und-wir.de zu entnehmen.