Im Sommer wurden die OMAS in Deutschland von einem Filmverleih angeschrieben und mit einem preisgekrönten Dokumentarfilm bekannt gemacht.
Der Film „Die Möllner Briefe“ behandelt die Brandanschläge vom 23. November 1992 in Mölln. Ja, der Plural ist richtig. Denn in jener Nacht wurde auch ein Haus mit 24 Familien in der Ratzeburger Straße in Brand gesteckt, dort konnten alle Bewohner gerettet werden, 9 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Brandanschlag, der durch die Medien ging, ereignete sich in der Mühlenstraße. Drei Menschen starben: Großmutter, ältere Schwester und Cousine des Protagonisten des Films, Ibrahim Arslan. Die Täter beider Anschläge wurden einige Tage später gefasst und angeklagt.
„Das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht verurteilt Michael P. am 8. Dezember 1993 wegen dreifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, Lars C. wurde zu zehn Jahren Haft nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten die Häuser gezielt hatten abbrennen wollen. Beide Täter wurden vorzeitig aus der Haft entlassen: Lars C. im Jahr 2000, Michael P. 2007.“ (Quelle: bpb, Hintergrund)
Der Film erschüttert. Auf mehreren Ebenen: Wie mit den Opfern umgegangen wurde von Polizei, der Stadt, der Zivilgesellschaft. Dass Briefe an die Opfer, Beileidsbekundungen, Zuspruch und Unterstützungsangebote die Opfer geöffnet und nicht an die Betroffenen weitergeleitet, sondern im Archiv der Stadt Mölln verwahrt wurden. Dass diese Briefe nur durch Zufall entdeckt wurden. Dass der verantwortliche Bürgermeister, inzwischen im Ruhestand, sich immer noch einem Gespräch mit den Opfern verweigert – diese Punkte wurden von den Teilnehmenden des Gesprächs im Anschluss an den Film unter anderem angesprochen.
Die OMAS GEGEN RECHTS Wetterau danken dem Geschäftsführer Giovanni Speranza und seiner Stellvertreterin Hannah Bücher für die Vorführung und die Gelegenheit, den Film im Anschluss im großen Kreis zu besprechen, sozusagen „nachzubearbeiten“.
Wer die Gelegenheit in Bad Nauheim nicht nutzen konnte, hat sie am 5. November, um 19.30 h in Bad Vilbel in der Christuskirche – es lohnt sich!

